Wußten Sie schon, wie man "jemanden die Leviten liest"? Oder wie man "jemanden abkanzelt"? Obwohl, das "Wie" ist ja nicht die Frage, sondern woher kommen solche Sprichwörter? Alle diese spannenden und außerordentlich unterhaltsamen Fragen werden, so man möchte, auf einer zweistündigen Stadtführung in Bamberg beantwortet. Und genau das war auch das Ziel unserer Chorausfahrt am Samstag, den 2. September. Nachdem die Wettervorhersage für diesen Tag ja nicht so berauschend war, ließ sich der Tag doch recht vielversprechend an: zwar wolkig, aber trocken, recht kühl - gutes Ausflugswetter also. Um 8.00 Uhr gings in Gera los und mit kleinem Zwischenstopp in Hermsdorf landeten wir gegen 10.30 Uhr in Bamberg, wo wir von 2 Stadtführern in Empfang genommen wurden. Die Wahl zwischen kurzem und langem Rundgang fiel nicht schwer und los ging es.
Bamberg ist eine wunderbar erhaltene mittelalterliche Stadt, wurde im 2. Weltkrieg so gut wie gar nicht zerstört und so kann man heute noch durch enge Gäßchen mit altehrwürdigen Fachwerkhäusern spazieren (oder besser gesagt, sich von den Touristenmassen schieben lassen), Bier aus einer der 12 noch bestehenden Brauereien trinken, den Dom mit dem Bamberger Reiter besichtigen und noch vieles mehr.
Unser Weg führte zunächst an der Regnitz entlang, gegenüber ein sehr malerisches Viertel, "Klein Venedig" genannt - alte Fischerhäuser, direkt am Wasser. Heute gibt es nur noch einen Fischer, der sein Handwerk noch betreibt. Am Fluß lagen auch die Häuser der Färber und Gerber und wir erfuhren, wo die vielen Varianten von "jemanden verhauen" herkommen: die Färber haben ihre Widersacher "verbläut", die Bauern "verdroschen" und die Schuster haben den Lehrjungen "den Hintern versohlt". Eigentlich alles gut verständlich, wenn man mal über die Wörter nachdenkt.
Am Dom zeigte uns die Stadtführerin eine Außenkanzel, von der aus ein bekannter, sehr gestrenger Prediger seinen "Schäfchen" ordentlich ins Gewissen redete und alles verdammte, was Spaß macht: er hat sie "abgekanzelt"! Und den Handelsherren wurde, bei ihrer Zusammenkunft, aus dem Buch Mose (= Levitikus) vorgelesen, um sie zu ermahnen, redlich zu sein (genaueres kann man zum Beispiel unter http://www.redensarten.net nachlesen).
Nach so vielen interessanten Eindrücken sollten auch die kulinarischen Genüsse nicht zu kurz kommen und wer wollte konnte sich in einer der zahlreichen Wirtschaften zu Schäuferla und Schlenkerla niederlassen.
Am Nachmittag ging es dann wieder mit dem Bus in Richtung Vierzehnheiligen, der Wallfahrtsbasilika des Franziskanerordens bei Bad Staffelstein. Und da muss wohl jemand gar nicht brav gewesen sein oder, was wahrscheinlicher ist, er oder sie hat sein Schäuferla nicht geschafft. Der Himmel öffnete alle Schleusen und warf ab, was nur ging und das war nicht nur nass sondern auch hart und weiß. Etwa eine Viertelstunde mussten wir vor der Basilika warten, denn an Aussteigen war nicht zu denken und auch der Bus konnte nicht wenden. Wer hat schon im Spätsommer Winterreifen drauf? Aber auch das ging vorüber, wir durften, der besseren Wendemöglichkeit bis direkt vor die Tür der Kirche fahren und just dort hörte der Regen auf und wir konnten doch noch die außergewöhnlich prächtige Kirche besichtigen. Alles zu erzählen, was es zu besichtigen gibt, sprengt den Rahmen, hier https://www.vierzehnheiligen.de/ kann man noch mal nachlesen.
Viel Zeit blieb nicht zum Besichtigen, ein Gottesdienst war angesagt und diesen wollten wir nicht mitnehmen. Statt dessen fuhren wir nach einem langen, durchaus anstrengenden und schönen Tag wieder Richtung Heimat.
Bilder gibts natürlich auch, und zwar diesmal extra, nämlich in unserer Bildergalerie zur Chorfahrt.
Nein, Sie haben sich nicht verguckt, und auch nicht den falschen Artikel rausgesucht. Jeder Chorsänger (und deren leidgeprüfte Angehörige) weiß, jetzt beginnen wieder die Proben zu den Weihnachtskonzerten. Auch wenn draußen noch 30° C herrschen, die Sonne vom Himmel lacht und man am liebsten mit einem gekühlten Rosé oder Weißwein auf der Terasse oder im Garten sitzt - die Konzerte wollen vorbereitet sein. Und wir haben uns wieder einen "großen Brocken" vorgenommen: Heinrich von Herzogenbergs "Die Geburt Christi", ein selten gespieltes Weihnachtsoratorium. Von Herzogenberg schrieb es 1894 in Zusammenarbeit mit dem Theologen Friedrich Spitta, der den Text aus alttestamentarischen Psalmen, der Genesis und Jesaja, der Weihnachtsgeschichte nach Lukas und aus dem Johannesevangelium (Schlusssatz) zusammenstellte. Insgesamt 17 traditionelle Weihnachtslieder, darunter einige noch heute sehr bekannte, wurden mit verarbeitet. Und so haben wir mit Nr. 16 "Es ist ein Ros' entsprungen" begonnen. Dieses schöne Weihnachtslied eignet sich natürlich besonders gut für den Einstieg nach der langen Sommerpause. Der Sopran muss sich gar nicht groß anstrengen, denn die Melodie ist ja allgemein bekannt, und glücklicherweise hat von Herzogenberg auch die anderen Stimmen nicht so schwer angelegt. Wunderbar romantisch, klingt wirklich schön. Und wenn die anderen 33 Sätze auch so schön sind können wir und unser Publikum uns auf ein schönes Konzert freuen, das wir gemeinsam mit dem Heinrich-Schütz-Chor Gera, der Vogtland-Philharmonie Greiz und Solisten am 14. Januar 2018 aufführen werden. Immerhin geht die Weihnachtszeit ja, je nach Konfession, bis Maria Lichtmeß am 2. Februar und wir hoffen natürlich, dass unser Publikum dann noch nicht genug von weihnachtlichen Melodien hat.
Einstweilen wird aber geprobt, und da geht es auch meist ziemlich lustig zu. Zum Beispiel, wenn dem Sopran die Höhe noch etwas schwer fällt:
"Das klingt, als ob die Straßenbahn um die Ecke fährt!" Oder beim Einsingen: "Stelln Sie sich vor, wenn von den Männern jemand bügelt!"
Noch Übungspotential haben wir bei der "West Side Story". Da gab es doch hier und da mal wacklige Stellen. Aber es wäre schön, die komplette Chorfassung einzustudieren. Und wir sollten bei solchen Stücken lockerer sein, mehr Bewegung in die Interpretation bringen. Warum nicht mal mit Hut singen (die Damen bei "I feel pretty") und so tun, als drehe man sich vor dem Spiegel? Es muss ja nicht gleich eine ganze Choreografie sein.
Einen ausfühlicheren Konzertbericht gibts hier.
Für heute verabschieden wir uns in die Ferien und wünschen allen einen schönen Sommer und gute Erholung!
Die erste Probe im neuen Domizil - in der Aula des Goethegymnasiums - ist Geschichte. Sie begann, wie von Herrn Stielau versprochen, mit einer Überraschung. Herr Hisashi Fujiyama, Gesangslehrer am Goethegymnasium, brachte uns Johannes Brahms` "Vier ernste Gesänge" (op. 121) zu Gehör. Brahms komponierte den Zyklus von vier Liedern für Bass und Klavier nur ein Jahr vor seinem Tod. Er verwendete für die ersten drei Lieder Texte aus dem Alten Testament, den Tod und die Vergänglichkeit des Lebens beschreiben. Das vierte Lied dagegen basiert auf einem Text aus dem neuen Testament zum Thema Glaube, Liebe, Hoffnung. Begleitet wurde Herr Fujiyama von Herrn Stielau am Flügel. Auch wenn das Thema dieses Begrüßungsständchens doch eher traurig und ernst war, hat uns die Überraschung sehr
gefreut und wir wünschen Herrn Fujiyama für das bevorstehende Konzert viel Erfolg.
Bei unserer Probe ging es nicht ganz so ernst zu, wir proben derzeit ja eher heitere Stücke, dem Anlass (das Sommerkonzert am 16. Juni) angemessen. Allerdings gab es mal wieder Anlass zum Haareraufen: Das Sprechstück ist wirklich schwierig, jedenfalls für uns. Man muss sich furchtbar konzentrieren, um sich nicht in den Wiederholungen zu verzetteln und die Einsätze nicht zu verpassen. Da muss wohl jeder nochmal für sich proben. Vielleicht geht es einfacher, wenn man nicht mehr so viel in die "Noten" schauen muss. Deshalb: ÜBEN wird an dieser Stelle noch größer geschrieben als sonst.
Endlich haben wir mit den Proben zu den Musicaltiteln begonnen! Wir wollen in diesem Jahr einige Lieder aus Leonard Bernsteins "West Side Story" einstudieren. Die Titel sind ja allesamt sehr bekannt. Die Noten sind schon seit ca. 3 Wochen vollständig da und wir waren schon alle gespannt. Begonnen haben wir mit "Tonight" und "I'm so pretty". Dieses Mal werden auch die Solo-Stellen durch Sänger und Sängerinnen aus dem Chor besetzt und wir haben schon gleich zu Beginn eine wirkliche Überraschung erlebt. Die männliche Solostimme wird eine unserer SängerINNEN singen - und das macht sie wirklich toll! Sie hat eine wunderbare tiefe Stimme und singt entsprechend bei uns im Tenor. Ich bin wirklich gespannt, wie das weitergeht, bis jetzt haben wir ja nur einen kleinen Teil begonnen.
Und wie immer gab es wieder was zu lachen: "Da war schon viel Schönes dabei!" (soll heißen, es klang grauslich)
Als eingetragener Verein (das ist das Kürzel "e.V." im Namen) sind wir verpflichtet, einmal im Jahr eine Mitgliederversammlung abzuhalten. Dabei berichtet der Vorstand über seine Arbeit, der "Finanzminister" legt die Kasse offen, der Chorleiter gibt sein Resumee und alle drei Jahre wird auch ein neuer Vorstand gewählt. Das war dieses Mal nicht nötig, der alte Vorstand wird auch in diesem Jahr die Geschicke des Chores leiten. Ein besonderer Punkt sind immer Jubiläen: Wir gratulieren auch in diesem Jahr 3 Mitgliedern für eine runde Anzahl von Jahren aktiver Mitwirkung.
Natürlich ist so eine Versammlung immer auch eine gute Gelegenheit, Kummer und Sorgen, aber auch Lob loszuwerden, neue Ideen und Vorschläge einzubringen und so das Vereinsleben schöner und interessanter zu gestalten. Und - man kann mal wieder einen Abend lang gemütlich bei Speis und Trank (das Buffet war wieder super!) zusammen sitzen und schnattern, Fotos vom letzten Urlaub oder vom Enkelkind zeigen, Pläne schmieden... Vielleicht schaffen wir ja in diesem Jahr mal eine gemeinsame Ausfahrt?
Gesungen haben wir auch: Frank Sinatras "New York, New York" (ganz neu im Programm und noch in der Erarbeitungsphase) und Mendelssohns "O Täler weit, o Höhen" (das haben wohl die meisten Chöre drauf).
So, nun kann die neue Saison endgültig beginnen. Wir haben ein spannendes Programm und entsprechend viel zu tun. Ran an die Noten!
Das neue Jahr ist nun schon mehr als einen Monat alt und der Probenalltag hat uns wieder. Spannende Musik wartet auf uns - Oper und Musical, Swing, ein sehr lyrischer Schubert und Sprechgesang sind dabei. Ja, Sprechgesang. Sehr ungewohnt, nur Rhythmus und natürlich mehr"stimmig", wenn man das überhaupt so nennen kann. Wir haben viel Spaß bei der Einstudierung, aber da müssen wir uns erstmal dran gewöhnen. Mal kommt man sich vor, wie eine Trommel, mal wie eine Schnarre, kein Text, keine Melodie. Gar nicht so einfach. Und man darf keine Scheu haben, "seltsame Geräusche" von sich zu geben - das muss so sein! Aber ich glaube, wenn wir das erstmal drauf haben und nicht mehr so am Notenblatt kleben, wird das bestimmt klasse.
Natürlich sind auch wieder klassische Chorstücke dabei, schließlich sind die ja unser Hauptrepertoire. Allzuviel will ich hier noch nicht verraten, aber so viel kann ich schon sagen: Es wird ein sehr abwechslungsreiches, buntes Sommerprogramm. Es lohnt sich also, bei unseren Sommerkonzerten vorbeizukommen.
Na klar, zu lachen gibt's auch wieder was:
Beim Swing (amerikanisches Englisch): "Nachlässig sprechen - das ist das erste Mal, dass ich das sage!"
Und am 14. Februar: "Heute bitte SCHÖN singen, Männer - zum Valentinstag für die Damen!"
Das ist bei uns Tradition: an einem Abend im Advent singen wir im Geraer Waldklinikum auf mehreren Stationen einige Weihnachtslieder. In diesem Jahr ist das für uns die einzige Gelegenheit, einige alte Weihnachtslieder auszukramen und zu singen. Und das war das kleine Programm:
Wir hoffen natürlich, dass es den Patienten, ihren Gästen und Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten, die zugehört haben, gefallen hat und sie ein wenig adventliche Stimmung mitnehmen konnten. Auch für uns waren die kleinen Ständchen eine schöne Einstimmung auf das kommende Weihnachtsfest.
Wir sehen uns am 10. Januar 2017, 19.00 Uhr wie gewohnt zur Chorprobe, bis dahin wünschen wir allen Sängerinnen und Sängern, unserem Chorleiter, Herrn Stielau, allen Freunden, Verwandten und Förderern ein Frohes Fest und einen guten Rutsch.
Und hier gibts noch ein paar Eindrücke vom Adventssingen im Klinikum:
Großartig - wunderbar - erfrischend anders - das waren Reaktionen zu unserem Konzert, das am vergangenen Freitag abend in der Salvatorkirche stattfand. Und damit ist auch schon alles gesagt - die Mühe und Arbeit, die wir seit ca. einem Jahr in die Vorbereitung des Konzertes gesteckt haben, haben sich wirklich gelohnt. Schade, dass es nur dieses eine Konzert gibt, dass macht es im wörtlichen Sinne einzigartig. Ein ausführlicher Bericht zum Konzert findet sich hier.
Jetzt haben wir uns das Weihnachtsfest wirklich verdient und dürfen gut gelaunt am Dienstag, um 19.00 Uhr im Klimperkasten in Gera das Jahr Revue passieren lassen und bei leckerem Essen und einem Gläschen Wein das Proben- und Konzertjahr ausklingen lassen. Ein liebgewordener Auftritt wartet noch auf uns, wir werden am Dienstag, den 13. Dezember, 19 Uhr im Klinikum Gera einige Weihnachtslieder für Patienten und Personal singen.
Und im neuen Jahr? Schauen wir mal, was das bringt. Herr Stielau wird sicher einige interessante Werke bereithalten, die uns wieder alles abverlangen werden - es soll ja auf keinen Fall langweilig werden. Bis dahin wünsche ich allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr - auf dass wir uns dann hoffentlich gesund und munter wiedersehen!
Übrigens - das Büffet am Freitagabend war super! So bunt und vielfältig - da kann sich mancher Partyservice eine Scheibe abschneiden! Leider habe ich nur noch ein schon recht geplündertes Büffet fotografieren können, der Appetit war doch größer und die Idee zu einem Foto kam recht spät. Nun ja - seht selbst.
Langsam rückt unser Konzerttermin näher und es gibt noch viel Arbeit. In allen Stücken sind noch Unsicherheiten, die behoben werden müssen und "schön" soll es ja auch klingen. Also wurde ein zusätzlicher Probentermin am 5. November angesetzt. Den ganzen Vormittag (von 9.30 Uhr bis 13.30 Uhr) wurde, mit zwei kurzen Kaffeepausen, intensiv geprobt. Das Magnificat von Rutter hat's wirklich in sich, die Verbindung der Stile von Mittelalter über Barock und Klassik bis hin zu Jazz und Ragtime ist gar nicht einfach. Viele Taktwechsel und für uns Klassikgewohnte eher schwierige Passagen erfordern viel Konzentration und ja, harte Arbeit. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Herr Stielau so manches mal innerlich (und selten auch mal äußerlich) die Haare rauft und sich die Zehennägel kräuseln ob der merkwürdigen Töne, die da manchmal kommen. Zitat: "Zwei unterschiedliche Rhythmen: das sieht nicht nur anders aus, das klingt auch anders!" und "Das ist nicht so dissonant wie Sie sich das denken!" Aber ich denke, an diesem Samstag klang es schon richtig gut, auch dank der Unterstützung junger Sänger und Sängerinnen aus dem Goethegymnasium Gera, von Kantor Martin Hesse und eines ersten Tenors vom Rundfunkchor Leipzig, der die Fahrt zu uns auf sich genommen hat, was wir sehr zu schätzen wissen und worüber wir uns sehr freuen.
Infolgedessen - liebe Männer, wie soll ich sagen, dass war super! Da war ordentlich "Bums" dahinter, hoffentlich funktioniert das beim Konzert auch.
Insgesamt haben wir also eine erfolgreiche Probe absolviert, bei der es auch wieder einiges zu lachen gab:
Die zweite Probe nach unserem Chorwochenende verlief wieder normal, nach dem aus unerfindlichen Gründen die Probe vorige Woche ziemlich grausig war. Irgendwie hatte nichts geklappt und die Stimmung sank in den Keller. Ich kenne das, die erste Probe nach einem intensiven Probenwochenende verläuft fast immer schlecht, keine Ahnung, warum. Man sollte doch meinen, dass man viel gelernt hat, viel Positives mitgenommen hat und man nun, nach ein paar Tagen Ruhe, an dieser Stelle ansetzen kann - aber nein, es geht schief, was nur schiefgehen kann.
Nun, sei es, wie es sei. Gestern verlief die Probe wieder so, wie man sich das vorstellt. Wir probten zunächst von Mozart "Laudate dominum", danach im "Magnificat" von Rutter den ersten und den vierten Satz. Und zum Schluß noch einen Durchlauf von Mozarts "Magnificat". Ganz schönes Kontrastprogramm und es ist nicht immer leicht, sich von Klassik auf Moderne und wieder zurück einzustellen. Insgesamt, denke ich, können wir mit der gestrigen Arbeit zufrieden sein und ich hoffe, wir haben den jungen Mann vom Goethe-Gymnasium, der unsere Bässe beim Konzert unterstützen soll, nicht vergrault. Auch Herr Stielau war gut drauf und es gab wieder einiges zu lachen. Kostprobe gefällig?
„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“ Da diese Weisheit nicht nur Goethe erkannt hat sondern auch Benjamin Stielau, unser Chorleiter, hieß die Devise: Probenlager. Deshalb ging es am 07. Oktober rein ins Auto und ab nach Bad Lausick. Da leider nicht alle Choristen die Gelegenheit unserer Intensivproben wahrnehmen konnten, gab es auch keinen Streit darüber wer im Doppelstockbett oben oder unten schläft. Auch ums Essen mussten wir uns nicht streiten, denn davon gab es reichlich. Geschmeckt hat es außerdem sehr gut. Sogar mit
einem tschechischen Abendbuffet wurden wir überrascht. Auch über Kaffee und Kuchen konnten wir uns freuen.
Den Hauptteil des Tages verbrachten wir jedoch im Seminarraum 01 mit konzentriertem Singen. Wir trällerten laut und leise, hoch und tief (aber eher zu tief als zu hoch), schnell und langsam, richtig und falsch, Rutter und Mozart rauf und runter. Wir sangen uns gut ein, aber später auch ab.
Besonders am Sonntag Morgen waren die stundenlangen Tutti- und Registerproben der letzten zwei Tage deutlich in der Kehle zu spüren. Oder waren es vielleicht die schönen Erinnerungen an dem geselligen Samstagabend samt Tanzrunde und Feierlaune die uns noch träumen ließ? Im
Gesamtdurchlauf des Magnifikat von Rutter waren wir jedoch noch einmal besonders konzentriert und versuchten alles Gelernte der letzten Tage und Wochen umzusetzen. Dabei zeigte sich, dass sich die Mühe durchaus gelohnt hat. Insgesamt war es eine schöne Chorfahrt, die durch die vielen Kleinigkeiten wie z.B. das Vorlesen von Sinnsprüchen und kurzen Satiren oder auch ein paar Runden Tischtennis mit der ebenfalls dort weilenden Jugendgruppe in guter Erinnerung bleiben wird. Abgestumpft sind nur unsere Bleistifte und schlechte Stimmung hatte nur das
jugendherbergseigene Klavier. Wir hoffen sehr, dass wir uns auch im nächsten Jahr wieder in einem Intensivprobenlager auf eine Aufführung vorbereiten können.