Immer wieder sehr angenehm ist die Zusammenarbeit mit der Vogtland Philharmonie Greiz-Reichenbach, deshalb fiel uns die Entscheidung, am 21. Dezember 2024 das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach in Weida mitzugestalten, nicht schwer. Bachs populärstes geistliches Werk von 1734, uraufgeführt in den sechs Gottesdiensten zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag 1734 und dem Epiphaniasfest 1735 findet sich heute im Repertoire vieler Chöre und wohl aller Orchester. Die Kantaten I bis III sind dabei die bekanntesten Teile des Oratoriums.
Bereits im Frühsommer begannen wir mit den Proben. Was den meisten Menschen schräg anmutet, ist für Musiker Alltag, denn solche großen Werke erfordern viel Zeit in der Einstudierung. Außerdem standen ja im Jahresverlauf noch andere Werke im Programm: Die “Carmina Burana” im September und gleich darauf am dritten Oktober die IX. Sinfonie von Ludwig van Beethoven in Auerbach (ebenfalls mit der Vogtland Philharmonie). Da lag also einiges an Arbeit vor uns. Besonders die letzten Wochen wurde an den Chorälen gefeilt bis die Stimme nicht mehr wollte. Dazu kam noch eine Erkältungswelle, die auch uns nicht verschonte. Ein paar Sänger und Sängerinnen mussten krankheitsbedingt das Konzert absagen, manch eine(r) sagte sich, was solls, über Weihnachten hat die Stimme Zeit sich zu erholen. Den meisten fällt eine Absage sehr schwer, hat man doch viele Wochen Arbeit in die Einstudierung gesteckt und möchte dann auch den Lohn für die Mühe ernten. Zum Glück unterstützten uns einige Sänger und Sängerinnen des Heinrich-Schütz-Chores, vielen Dank dafür! Die letzte Chorprobe übernahm dann Generalmusikdirektor Stefan Fraas persönlich, um mit uns die Pausen und Absprachen festzulegen. Das hat uns die Generalprobe und nicht zuletzt die Aufführung sehr erleichtert.
In der schönen Stadtkirche in Weida kam ein recht ruhiges Oratorium zur Aufführung. Mit jubelnden Chören, getragenen Chorälen, zu Herzen gehenden Arien der Solisten Clara Steuerwald (Sopran), Johanna Bretschneider (Alt), Laurin Oppermann (Tenor) sowie Markus Simon (Bass) feierten wir die Geburt Jesus Christus, die Menschwerdung Gottes, die Ankunft des Herrn, unterstützt vom Orchester mit seinen Solisten und unserem Chorleiter Benjamin Stielau am Continuo. Mir persönlich fällt es immer schwer, eine ausgewogene Rezension zu schreiben und nicht in überschwängliche Begeisterung zu verfallen, zumal ich ja selbst an der Aufführung beteiligt war. Dennoch kann ich sagen, dass uns ein wunderbares, stimmungsvolles Konzert gelungen ist (auch wenn der Engelschor “Ehre sei Gott” nicht hundertprozentig engelsgleich war), eine Einstimmung in ein friedliches Weihnachtsfest. Den Wunsch nach Frieden gab die Zugabe Ausdruck: gemeinsam mit dem Publikum sangen wir “Stille Nacht, heilige Nacht”.
Nun bleibt mir nur noch, allen Verwandten, Freunden und Bekannten, unserem Publikum und nicht zuletzt uns selbst ein gutes, gesundes und vor allem friedliches Jahr 2025 zu wünschen mit vielen frohen Begegnungen, schönen Konzerten und spannenden Ereignissen. Kommen Sie gut rüber!