Singakademie Gera e.V.

Singakademie Gera e.V.

22.06.2022

SOMMER IN BEWEGTEN UND BEWEGENDEN ZEITEN

Drei Jahre ist es her, am 19. Juni 2019 gaben wir unser letztes Sommerkonzert. Seitdem ist viel Wasser die Elster hinuntergeflossen, und aus bekannten Gründen durften wir nicht proben und wenn, dann nur eingeschränkt. Auch deshalb war das diesjährige Konzert für uns ein besonderes Ereignis. Seit Jahresbeginn bereiteten wir uns darauf vor. Herr Stielau hat ein spannendes Programm zusammengestellt, und am 8. Juli 2022 gab es endlich wieder die Gelegenheit, unserem Publikum den Start in den Sommer zu versüßen.
In diesen bewegten und bewegenden Zeiten wollten wir besonders den Wunsch nach Frieden, nach Freude und Leichtigkeit, nach Liebe und Geborgenheit zum Ausdruck bringen. So begann unser Konzert mit dem Kanon „Da pacem domine“ („Gib uns Frieden, Herr“), was auch das Motto unseres Konzertes in diesem Jahr war, gefolgt von einem „Kyrie“ nach dem 1. Satz der Klaviersonate cis-Moll von Ludwig van Beethoven („Mondscheinsonate“). Es folgten Stücke von Peter Tschaikowski („Wo Engelsstimm im Lied erschallt“), Carsten Gerlitz („Lux Aeterna“), Karl Jenkins („Cantate Domino“).
Besonders gut gefiel dem Publikum ein Sprechstück von Einojuhani Rautavaara („Quantitative, Ludus verbalis Nr. 4“). Während der Proben sorgte die Ankündigung dieses Stückes immer wieder für lautes Stöhnen und Augenrollen, denn hier muss man sehr genau auf den Rhythmus achten. Ohne Melodie muss man zählen (was unter Umständen ziemlich schwierig sein kann, vor allem wenn man nicht weiß, wo jetzt grad die „Eins“ war) und vor allem die Männer hatten mit den versetzten Zählzeiten so ihre Schwierigkeiten. Ich sag mal so: geliebt haben wir die Arbeit an diesem Stück nicht! Aber offenbar haben sich die vielen Proben doch bezahlt gemacht, denn, wie schon gesagt, das Publikum hat die Mühen honoriert.
Für Leichtigkeit sorgten auch die „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauss (Sohn) und die „Ländliche Konzertprobe“ von Franz von Suppé. Für letztere und für einen spannenden Satz des bekannten Volksliedes „Ade zur guten Nacht“ holten wir uns Unterstützung von Herrn Kammersänger Roland Hartmann. Seine Interpretationen von Franz Schuberts Liedern „An die Musik“, „Wohin?“, „Ständchen“ und „Der Lindenbaum“ lockerten unser Konzertprogramm auf und setzten eigene, schöne Akzente. Uns hat die Zusammenarbeit mit Herrn Hartmann großen Spaß gemacht, und wir können uns eine weitere Zusammenarbeit gut vorstellen. Es sprießen jedenfalls schon Ideen für künftige Konzerte.
Vermutlich hat Herr Stielau noch viel anzumerken und zu kritisieren (das ist schließlich sein Job), aber ich denke, wir können schon ganz zufrieden sein. Auf jeden Fall können wir sehr zuversichtlich auf die künftigen Aufgaben sehen: Im September steht die Aufführung von Gustav Mahlers 2. Sinfonie in Zwickau und Plauen an, und im Mai wollen wir unser inzwischen 53-jähriges Chorjubiläum mit Mozarts Krönungsmesse und John Rutters „Mass of the Children“ feiern. Dafür wollen wir schon heute herzlich einladen.