23.12.2019
WEIHNACHTSKONZERTE 2019
Weihnachten steht vor der Tür – morgen ist schon Heiligabend und so langsam fällt der Stress der letzten Tage ab. Ruhe und Besinnlichkeit breiten sich in uns aus. Wir hoffen natürlich sehr, dass unsere beiden Weihnachtskonzerte am 6. und 20. Dezember dazu beigetragen haben, weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen. Ein besinnlich-fröhliches Programm konnten wir Ihnen darbieten. Auch wenn unser Chor am 6. Dezember krankheitsbedingt ziemlich geschrumpft war, traten wir am vergangenen Freitag in voller Besetzung in der schönen Salvator-Kirche in Gera an, und das konnte man auch hören. Wo am Nikolaustag noch einige Unsicherheiten zu hören waren, klappten die schwierigen Stellen diesmal problemlos.
Das Konzert begann mit dem alten Kirchenlied „In dulci jubilo“, von uns in einer modernen Fassung von Karl Jenkins gesungen. Herrn Stielau erinnerte das Lied an sein Mittagessen – es handelt sich nämlich um eine sogenannte „makkaronische“ Dichtung, bei der der Text ein Mix aus zwei Sprachen, hier Lateinisch und Deutsch, ist. Tatsächlich wurden solche auch „Nudelverse“ genannten Dichtungen hauptsächlich verwendet, um einen komischen Effekt zu erzielen. Warum dies nun ausgerechnet bei einem Kirchen- bzw. Weihnachtslied zur Anwendung gekommen ist, weiß ich allerdings auch nicht. Bemerkenswert ist es allemal.
Besinnlich ging es weiter mit der wunderschönen Weise „O du stille Zeit“, nicht eigentlich ein Weihnachtslied, aber sehr passend für diese Zeit, mit einem ziemlich schwierigen Tenorsolo, das unsere Damen (sic!) und Herren im Tenor sehr gut meisterten. Zwei Sätze aus dem 16. Jahrhundert folgten: Palestrinas Motette „Alma Redemptoris Mater“ sowie Johannes Eccards „Allein Gott in der Höh’ sei Ehr“.
Es folgten zwei Stücke unseres derzeitigen Lieblingskomponisten John Rutter. Aus seiner „Mass for the Children“ sangen wir das „Sanctus“, das Sopransolo sang Sabine Thümer mit ihrer schönen klaren Stimme. Sabine hat das Rutheneum besucht und verstärkt offiziell seit Anfang 2018 unseren Sopran – wir sind sehr froh darüber. Ebenfalls von John Rutter stammt die Psalmvertonung „O clap your hands“, bei der klatschende Hände zum Lobe Gottes zu hören sind.
Das bekannte Weihnachtslied „O du fröhliche“ leitete über in den zweiten Teil des Konzertes. Lediglich die Motette „Tröstet mein Volk“ von Eduard Karl Nössler und Pamela Baskin-Watsons Gospel „My soul has been redeemed“ unterbrachen den Reigen der bekannten Weihnachtslieder. „Es ist ein Ros’ entsprungen“ im Satz von Michael Praetorius, „Stille Nacht, heilige Nacht“ (Satz: David Willcocks) und „Leise rieselt der Schnee“ (Satz: Helmut Barbe) erzeugen wohl in jedem von uns ein wohlig-heimeliges Gefühl, wie es das nur zur Weihnachtszeit gibt.
Damit auch das Heitere nicht zu kurz kommt, haben wir noch einen Satz mit Ohrwurm-Charakter ins Programm genommen. Auf jedem Weihnachtsmarkt und in jedem Kaufhaus dudelt in diesen Tagen „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“, und manch einer kann’s schon nicht mehr hören. Wir haben jedoch einen Satz mit lateinischem Text gefunden. So wird aus dem englischen „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“ das lateinische „Rudolphus Rubrinasue“. Schräg? Finden wir auch – macht aber Spaß!
Zum Abschluss durfte es auch ein wenig Kitsch sein. Im schönsten Bigband-Sound gab es ein beschwingtes „White Christmas“. Beschwingt geht das alte Jahr zu Ende, das neue wartet schon mit spannenden Konzerten. Manch einer hat es schon läuten hören: die Singakademie feiert im nächsten Jahr 50jährigen Geburtstag! Das wird mit einem großen Festkonzert am 16. Mai in der Johanniskirche in Gera gefeiert. Den Termin kann man sich ja schon mal vormerken – wir freuen uns jedenfalls schon sehr darauf.
Jetzt wünschen wir allen Verwandten und Freunden, Mitsängern und Musikern und nicht zuletzt unserem Publikum ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein erfolgreiches, schönes Jahr 2020!